Logos von Monta und tankmuller

Seit Mitte Oktober kooperieren Monta und der Anlagenbauer Tankmüller aus Hamburg. Gemeinsam bieten sie Kund*innen ab sofort Komplettlösungen bestehend aus Hard- und Software für Ladeinfrastruktur im Raum Hamburg an. Der Schwerpunkt liegt zunächst darauf, es Unternehmen zu ermöglichen, ihre Ladestationen mit Mitarbeiter*innen, Kund*innen sowie Dritten zu teilen, also Ladestrom über die eigene Ladesäule an externe Dritte zu verkaufen. Mit der Monta-App können Anwender*innen ihre Ladepunkte öffentlich machen und gleichzeitig im Backend individuelle Tarife für einzelne Nutzergruppen festlegen. 

Wir haben mit Julius Herr, Geschäftsführer bei Tankmüller, über die Installation von Ladesäulen für Unternehmen und wie dies möglich gemacht werden kann, gesprochen

1. Julius Herr, ein auf Bundesebene aktuelles Thema: Wie geht es Ihrer Meinung nach mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur von Unternehmen voran?

Herr: Ich denke, man hat sich bislang zu wenig auf kleinere und mittelständische Unternehmen (KMU) konzentriert. Das sollte sich ändern, denn da sehen wir einen riesigen Bedarf für das Laden von Elektroautos – vor allem im Bereich der Firmenwagen und -flotten. KMUs haben kürzere Planungszyklen als etwa Kommunen oder große Unternehmen. Genau da liegt eine große Chance für einen schnellen Ausbau. Dieser Bereich sollte daher noch mehr gefördert werden.

2. Was sind die drängendsten Herausforderungen, vor denen Ihre Kund*innen stehen?

Herr: Ein Riesenthema für alle sind natürlich die enorm gestiegenen Energiekosten. Es wird immer wichtiger, dass sich Investitionen schnell amortisieren. Dabei macht es finanziell einen großen Unterschied, wenn man mit jeder Ladung von Dritten Geld verdienen kann. 

In Zeiten, in denen viele Branchen mit Lieferschwierigkeiten zu tun haben, wollen die Kund*innen natürlich auch, dass die Lösungen Bestand haben. Sie wollen ihre Ladestationen flexibel managen. Darin liegen für uns auch die Gründe für die Kooperation mit Monta: Wir sind überzeugt, dass das Ladesäulen-Sharing Zukunft hat. Außerdem ist die Monta-Software kompatibel mit so gut wie allen Hardware-Modellen, was es für unsere Kunden sehr einfach macht. 

3. Mit welchen Fragen kommen Ihre Kund*innen zu Ihnen?

Herr: In einem ersten Schritt geht es meistens darum, die Basics zu klären: Wie kann ich Ladestation verwenden? Welche Ladelösungen gibt es? Oder auch welche Anschlussleistung wird benötigt? 

Was für Kund*innen oftmals nicht ganz einfach zu durchdringen ist, ist für uns in der Regel schnell geklärt. 

Allen, die sich mit Thema beschäftigen, rate ich, sich als erstes folgende Gedanken zu machen: 

Wer soll die Säule nutzen können? Will ich perspektivisch  Dritten Zugang zu Ladesäulen ermöglichen? Woher beziehe ich den Strom und macht es Sinn, den Anbieter zu wechseln? Ist das geklärt, legen wir los – oder wie es bei uns in Hamburg heißt: Na denn, man tau! 

4. Wie kann ich dafür sorgen, dass meine Ladesäule für die Öffentlichkeit genutzt werden kann?

Herr: Zunächst einmal muss natürlich ein geeigneter Standplatz vorhanden sein, der öffentlich erreichbar ist. Und dann sollte man sich Nutzungsszenarien überlegen. 

Ich nenne mal ein Beispiel: Ein Hotelbetreiber verfügt über fünf Parkplätze mit Wallboxen. Zu Ferienzeiten und an den Wochenenden sind die Plätze in der Regel voll. Nicht so unter der Woche. Dann kann der Hotelbetreiber diese als frei markieren. Jeder, der die Monta-App hat, etwa Nachbar*innen, können das einsehen und dann laden. 

Die Kosten dafür kann der Betreiber frei gestalten und für alle transparent machen: So können Hotelgäste kostenlos laden und Anwohnerinnen zahlen einen Preis, den der Betreiber festlegt. Sinnvollerweise ist dieser Preis natürlich etwas höher als die eingekaufte Kilowattstunde. Fertig ist der neue Business Case!

Und das ist nur eine von unzähligen möglichen Szenarien. 

Ich denke, das Sharing – oder auch der Stromverkauf an der Ladesäule an Dritte genannt – wird sich durchsetzen. Daher kooperieren wir mit Monta, um unseren Kund*innen diesen Mehrwert zu bieten. Überzeugt hat uns dabei übrigens die leichte Bedienbarkeit – sowohl der App als auch des Backends. „Keep it simple“ ist aus meiner Sicht der richtige Ansatz!

5. Sie haben mich überzeugt. Ich möchte eine Ladesäule auf dem Firmenparkplatz installieren. Wie gehe ich vor?

Auch hier halte ich es mit der Devise „Keep it simple“. Wenn Sie im Raum Hamburg eine Ladesäule installieren wollen, rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Mail.