Es ist kein Geheimnis, dass die Strompreise in ganz Europa gestiegen sind. Die steigenden Energiepreise haben in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen beherrscht. Laut dem Household Energy Price Index sind die durchschnittlichen Stromkosten in Europa zwischen Juli 2021 und Juli 2022 um rund 9 Pence pro kWh gestiegen. Anfang September kostete dem Verivox-Verbraucherpreisindex zufolge eine Kilowattstunde Strom rund 52 Cent (bei einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden). Das sind über 20 Cent mehr als im Vorjahreszeitraum, was sich erheblich auf Ihre Stromrechnung auswirkt. Nicht zuletzt für E-Fahrer ist das ein (neues) Problem. Schließlich waren Elektroautos im Unterhalt lange Zeit günstiger als Verbrennerautos. Doch die Kostenvorteile könnten bald vorbei, wenn die Strompreise weithin so steigen.
Fakt ist: Europa befindet sich in einer Stromkrise. Die Energiekosten steigen in einem alarmierenden Tempo, und ein Ende ist nicht in Sicht. Wenn also Strom teuer ist und jeden Monat teurer wird, lautet die Frage: Wie können wir Elektrofahrzeuge künftig bezahlbar und effizient laden?
Laden, wenn es am günstigsten ist
Mit neuen Funktionen und Preismodellen wie den dynamischen Preisen für Elektrofahrzeuge kann täglich Geld gespart werden. Hierzulande kennen nur wenige dieses Modell, in Ländern wie Dänemark oder Schweden ist dies längst etabliert und erfolgreich. Ein Grund mehr, mal einen Blick darauf zu werfen
Was ist Dynamisches Pricing bzw. worum handelt es sich bei dynamischen Strompreistarife eigentlich? Vereinfacht ausgedrückt geben zeitliche dynamische Preismodelle Schwankungen beim Strompreis an den Endkonsumenten weiter. Das heisst, die Energie ist anders als bei den konventionellen Stromtarifen – wie wir sie gerade überall zuhause haben – nicht zu jedem Zeitpunkt gleich teuer.
Der Grund dafür ist recht einfach: Bei (dynamischen) Strompreisen gelten die Gesetze des Marktes. Ist die Stromnachfrage hoch, treibt das den Preis nach oben. Sinkt die Nachfrage wieder, fallen die Preise – etwa nachts und nachmittags gut zu beobachten, wenn vergleichsweise wenige Haushalte einen hohen Stromverbrauch haben. Ist die Verfügbarkeit höher als die Nachfrage, ‘drehen’ die Preise sogar ins Negative. Das ist in Dänemark etwa an windigen Tagen der Fall, wenn Windkraftanlagen ("zu") viel Strom produzieren und mehr Energie ins Netz einspeisen als verbraucht wird. Das bedeutet: Strom kostet nicht immer gleich viel und kann je nach Tageszeit (oder bei anderem Wetter!) günstiger sein.
Auf das E-Auto bzw. den Ladevorgang übertragen heisst das für Monta-Nutzer: Diese günstigen Preise macht sich das System zunutze. Es ‚erkennt‘, wann der Ladevorgang stattfinden sollte, um alle Kriterien zu erfüllen: niedriger Preis, nachhaltiger Strom, niedriger CO2-Verbrauch, Zeit für die Nutzung des Fahrzeugs, erforderliche Ladepausen. Monta nutzt dabei Daten aus dem Stromnetz und Informationen zum Nutzungsverhalten von Fahrzeugbesitzern, um den Ladevorgang zu optimieren und die Gesamtkosten für das Aufladen des Fahrzeugs zu senken.
Diese neue Form von Laden hat mehrere Vorteile: Zunächst können die Gesamtkosten für das Aufladen des eigenen Fahrzeugs – oder sogar ganzer Flotten – durch Vermeidung von sogenannten ‘Spitzenlast-Gebühren’ reduziert werden. Wer etwa an einem sonnenreichen Tag lädt, bezieht Strom a) günstiger und nutzt diesen b) effizienter. Gleichzeitig kann verfügbarer Ökostrom präferiert genutzt werden und CO2 eingespart werden.
In Deutschland leider noch nicht möglich
Die gute Nachricht zuerst: Monta bietet diese Möglichkeit in Deutschland an. Das Schlechte daran: Anders als in Skandinavien oder England profitiert der deutsche E-Fahrer davon aktuell nicht. Denn in Deutschland werden Preisschwankungen am Strommarkt nicht an den Endkonsumenten weitergegeben. Grund dafür ist die Beschaffenheit des Energiemarktes in Deutschland im Allgemeinen sowie die Art und Weise, wie wir (aktuell noch) Strom konsumieren.
In Deutschland gelten fixe bzw. statische Strompreise, die von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig sind und vom Energieversorger festgelegt werden. Hierzulande handeln in der Regel entweder Erzeuger und Abnehmer den Strompreis miteinander aus oder der Markt bestimmt den Preis – das meist ein Jahr im Voraus. Dies spiegelt sich in sogenannten fixen Strompreistarifen wieder. Das bedeutet: Egal, ob Strom theoretische gerade günstiger wäre – private Haushalte zahlen immer den vom Energieversorger festgelegten Fixpreis.
Darüber hinaus gibt es auch ein weiteres Hindernis: Die technische Komponente. Dynamische Strompreismodelle erfordern eine entsprechende Software, sodass die Preise auch transparent dargestellt und gemessen werden können. Die Monta-App ist dazu in der Lage, die meisten Strompreisanbieter hierzulande sind das aber leider (noch) nicht nicht.
Wer allerdings schon jetzt schon einen der wenigen verfügbaren dynamischen Stromtarife nutzt, kann in Kombination mit der Monta-App bereits von günstigeren Ladetarifen profitieren. Wie das geht und was es dafür zu wissen gilt, erfahrt ihr hier.