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ocpp 2.0.1

Mit der wachsenden Beliebtheit von Elektrofahrzeugen erhöht sich auch der Bedarf an zuverlässiger und einfach zugänglicher Ladeinfrastruktur. Offene Standards, wie etwa das Open Charge Point Protocol (OCPP), sind eine wichtige Komponente für die Weiterentwicklung der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Zudem spielen die offenen Standards eine zentrale Rolle bei der Förderung der Interoperabilität zwischen Hardware- und Softwareanbietern, was es unterschiedlichsten Akteuren ermöglicht am Markt teilzunehmen.

OCPP 2.0.1 ist das Protokoll der Zukunft, das du nicht ignorieren solltest. Es bietet Vorteile sowohl für Ladestationsbetreiber als auch E-Fahrer*innen. In diesem Blog sehen wir uns die Verbesserungen von OCPP 2.0.1 an und wie diese dir helfen, auf dem sich ständig verändernden Markt für Elektroautos die Nase vorn zu behalten.

OCPP 1.6 im Vergleich mit OCPP 2.0.1

Das Open Charge Point Protocol (OCPP) ist ein Kommunikationsstandard, der die Interoperabilität zwischen der Elektroauto-Ladestation und dem zentralen Backend-Managementsystem sicherstellt. OCPP 1.6 war für einige Zeit eine zuverlässige und weit verbreitete Lösung für Elektroauto-Ladenetzwerke. Das Aufkommen neuer Technologien und die wachsende Nachfrage nach moderner Steuerung und verbesserter Stabilität hat jedoch zur Entwicklung von OCPP 2.0.1 geführt.

OCPP 2.0.1 bietet moderne, intelligente Lade- und Kontrollfunktionen für Versorgungsunternehmen, Ladestationsbetreiber (CPO) und Eigentümer*innen von Elektrofahrzeugen. Diese Version umfasst mehrere Verbesserungen, wie etwa Unterstützung der ISO-Norm 15118 für die sichere Kommunikation zwischen der Ladestation und dem Elektrofahrzeug. Zusätzlich bietet OCPP 2.0.1 eine Vielzahl von intelligenten Ladefunktionen, wodurch Versorgungsunternehmen und EVSE-Betreiber eine verbesserte Kontrolle über den Ladevorgang erhalten.

Obwohl es sich bei OCPP 1.6 um eine wohlverstandene Lösung handelt, die für die heutigen Anwendungsfälle ausreichend ist, wird OCPP 2.0.1 als das Protokoll der Zukunft angesehen. Da die meisten Hersteller und Dienstleister in den kommenden Jahren auf OCPP 2.0.1 umstellen wollen, vermarkten einige Ladestationsanbieter bereits jetzt Ladepunkte mit diesem Protokoll.

Als modernisierte Version des OCPP-Protokolls bietet OCPP 2.0.1 im Vergleich zu seinem Vorgänger OCPP 1.6 zahlreiche Verbesserungen und neue Funktionen, mit denen du dich vertraut machen solltest.

Gerätemodell

Eine der wichtigsten Verbesserungen von OCPP 2.0.1 ist das Gerätemodell, das eine bahnbrechende Neuerung für Ladestationsbetreiber darstellt und ein bisher unerreichtes Maß von Kontrolle und Überwachung über die Ladeinfrastruktur bietet.

Vorausschauende Wartung

Das Gerätemodell bietet Ladestationsbetreibern ein konfigurierbares und gut strukturiertes Berichtssystem für den Status ihrer Ladepunkte, das sich an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen lässt. Das ist besonders für größere CPOs nützlich, die so wichtige Variablen an der Ladestation genau überwachen können, um mögliche Ausfälle vorherzusehen oder zu verhindern. Mit dieser Funktion können CPOs sich benachrichtigen lassen und Probleme umgehend beheben, wenn die Kennzahlen der Ladestation, wie etwa Lüfterdrehzahl oder Temperatur, einen bestimmten Grenzwert überschreiten. So wird eine optimale Leistung sichergestellt.

Verbesserte Datenüberwachung

Aber das ist noch nicht alles! OCPP 2.0.1 bietet eine weitere spannende Funktion – individualisierbare Ereignisbenachrichtigungen. Mit dieser Funktion kann das zentrale Managementsystem ausgewählte Variablen abonnieren und Updates nur dann empfangen, wenn eine Veränderung dieser Variablen vorliegt. Das stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber OCPP 1.6 dar, das durchgehend Benachrichtigungen erhält und alle Daten kontinuierlich verarbeiten muss, was wiederum ressourcenintensiv sein kann. Ein perfektes Beispiel hierfür ist die PowerBank von Monta, die eine präzise sekündliche Überwachung des Stromverbrauchs jedes Ladepunkts erfordert! Indem Updates nur dann erhalten werden, wenn eine Veränderung hinsichtlich des Stroms vorliegt, wird die Kommunikation für CPOs effizienter und ressourcenschonender.

Es sollte beachtet werden, dass die Funktionalität des Gerätemodells stark von den Implementierungen des Herstellers abhängt. Obwohl die Anhänge von OCPP 2.0.1 ein Liste von standardisierten Variablen und Komponenten enthalten, haben die Hersteller die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, welche Komponenten sie über das Gerätemodell veröffentlichen wollen. Für Ladestationsbetreiber ist es daher wichtig, eng mit den Herstellern zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die Ladestationen die Überwachung unterschiedlicher wesentlicher Komponenten, wie etwa Lüfter, Temperatur, Signalstärke, usw., unterstützen.

Festlegen und Anzeigen von Tarifen und Kosten an den Ladestationen

Eine weitere wichtige Verbesserung für CPOs ist die Möglichkeit, den E-Fahrer*innen Tarif- und Kosteninformationen an den Ladestationen in ihrer eigenen Sprache anzuzeigen, wodurch das Laden transparenter und benutzerfreundlicher wird. Diese Funktion vereinfacht den Ladevorgang für die Betreiber und fördert so die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen.

Konfigurieren von Meldungen auf der Anzeige von Ladestationen

OCPP 2.0.1 erlaubt es Ladestationsbetreibern, an den Ladestationen angezeigte Meldungen individuell anzupassen. Diese Nachrichten können den geltenden Tarif anzeigen, bevor der/die Fahrer*in mit dem Laden beginnt, die während des Ladevorgangs anfallende Gebühren, sowie die Gesamtkosten. Es sollte beachtet werden, dass diese Funktion in einigen Ländern zur Einhaltung zukünftiger Vorschriften zwingend erforderlich sein wird. Daher ist es für Elektroauto-Ladestationen wesentlich, diese Funktion zu integrieren, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.

Durch die Anzeige von Tarif- und Kosteninformationen für die E-Fahrerinnen wird die Transparenz verbessert und das Vertrauen in den Ladevorgang gestärkt. Indem der geltende Tarif angezeigt wird, bevor der/die Fahrerin mit dem Laden beginnt, kann diese/r besser fundierte Entscheidungen treffen und unerwartete Gebühren vermeiden. Zudem können die Fahrer*innen durch die Anzeige der laufenden Kosten während eines Ladevorgangs ihre Ausgaben überwachen und entsprechend planen.

Möglichkeit von Kreditkartenzahlungen an Ladestationen

Hierdurch wird nicht nur die Nutzererfahrung verbessert, Hersteller von Ladestationen können zudem auf den Einsatz von Kreditkartenterminals zum Festlegen von Preisen verzichten, wodurch der Ladevorgang vereinfacht und mögliche Fehler reduziert werden. Zudem wird so der Ladevorgang für die Betreiber vereinfacht. Einige Hersteller verwenden aktuell Kreditkartenterminals, um Preise festzulegen, was zusätzliche Hardware- und Softwarekonfigurationen nötig macht. Mit OCPP 2.0.1 können die Ladestationsbetreiber Tarife und Kosten direkt über ihr Managementsystem für Ladestationen (CPMS), wie etwa Monta, konfigurieren, welche anschließend an den Ladestationen angezeigt werden.

Müheloses Laden von Elektroautos dank Integration von ISO 15118

Das Laden deines Elektroautos wird zukünftig so viel einfacher! Da OCPP 2.0.1 ISO 15118 unterstützt, können E-Fahrer*innen sich über nahtloses und sicheres Laden mit Plug&Charge-Technologie freuen.

Plug&Charge

OCPP 2.0.1 spielt aufgrund der Unterstützung der ISO 15118 und ihrer Kommunikationsprotokolle eine wichtige Rolle für den Erfolg der Plug&Charge-Technologie, durch die das Laden von Elektrofahrzeugen für E-Fahrerinnen noch zugänglicher und bequemer wird. Mit OCPP 2.0.1 können die Ladestation und das Elektroauto direkt kommunizieren, wodurch externe Identifikations- oder Authentifizierungsmethoden, wie etwa RFID-Karten oder Lade-Apps, unnötig werden. So werden eine nahtlose, automatisierte Kommunikation und Abrechnungsprozesse ermöglicht, was das Laden einfach und problemlos macht. Von der Plug&Charge-Technologie in Kombination mit OCPP 2.0.1 profitieren nicht nur E-Fahrerinnen und Hausbesitzer*innen, sondern auch öffentliche Standorte, wie etwa Arbeitsplätze und Ladestationen, sodass der Ladevorgang zugänglicher und benutzerfreundlicher wird.

Mühelose Priorisierung kritischer Lasten mit Smart Charging

Eine wesentliche Verbesserung in OCPP 2.0.1 ist die Möglichkeit für den/die E-Fahrer*in, genauere Informationen zu erhalten. Indem Daten, wie etwa Ladezustand, Ladegeschwindigkeit, kWh-Grenze und Abholzeit vom Auto erfasst werden, kann Smart Charging genauere Schätzungen der Ladezeit sowie dazu, wann das Auto vollständig geladen und zur Abholung bereit ist, abgeben, sodass man nicht ständig in der App nachsehen muss.

OCPP 2.0.1 ermöglicht zudem direkte Smart-Charging-Eingänge von Energiemanagementsystemen (EMS) oder Verteilernetzbetreibern (DSO) zur Ladestation. So können kritische Lasten während Zeiträumen mit hoher Nachfrage im Netz priorisiert werden. Zudem wird integriertes Smart Charging via ISO 15118 unterstützt, wodurch Kommunikation und Sicherheit verbessert werden. Mit OCPP 2.0.1 können Elektroautos die angeforderte Energiemenge in kWh kommunizieren, was für einen netzfreundlicheren, sichereren und bequemeren Ladevorgang sorgt.

Im Vergleich zu seinem Vorgänger, OCPP 1.6, bietet OCPP 2.0.1 zahlreiche Vorteile, wie unter anderem die Möglichkeit, eine bestimmte Energiemenge von der Ladestation anzufordern. OCPP 1.6 stellt dagegen nur den Ladezustand zur Verfügung, wodurch die Verwaltung von Ladevorgängen eingeschränkt wird. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach dem Laden von Elektrofahrzeugen und der Einführung von Kommunikation zwischen Fahrzeug und Stromnetz, die eine spezielle bidirektionale und intelligente Kommunikation voraussetzt, wird OCPP 2.0.1 immer bedeutender.

Das sicherere Protokoll für die Kommunikation beim Laden von Elektrofahrzeugen

Das Protokoll OCPP 2.0.1 bietet im Vergleich zu seinem Vorgänger verbesserte Sicherheitsmerkmale, was es zu einem sichereren Kommunikationskanal zwischen den Managementsystemen für das Laden von Elektrofahrzeugen und den Ladestationen macht. Das Protokoll setzt eine Verschlüsselung auf Protokollebene ein, wodurch keine VPN-Verbindung oder Drittparteien für eine sichere Kommunikation mehr nötig sind. Neue Sicherheitsprofile für die Authentifizierung, sichere Firmware-Updates, die Sicherheitsprotokollierung und Benachrichtigungen des Sicherheitsereignisprotokolls bieten ein erhöhtes Sicherheitsniveau.

Bei Monta haben wir die Sicherheitsverbesserungen bereits zu OCPP 1.6 zurückportiert, jedoch haben noch nicht alle Ladestationen diese Sicherheitsfunktionen implementiert. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach sicheren Kommunikationskanälen ist es jedoch wahrscheinlich, dass Ladestationen diese zusätzlichen Sicherheitsstufen bald zwingend unterstützen müssen.

Verbesserte Datenverarbeitung: Optimierte Transaktionen und verringerter Datenverbrauch

Aufgrund des rasanten Wachstums in diesem Markt ist die effiziente Handhabung großer Datenmengen wichtiger denn je. Mit dem neusten Update von OCPP 2.0.1 wurden wesentliche Verbesserungen im Datenbereich vorgenommen. Das Transaktionsabwicklungsmodell wurde vereinfacht, was eine reibungslosere Nutzererfahrung bietet. Zusätzlich ist die serverseitige Datenkomprimierung nun zwingend vorgeschrieben, was CPOs mit Ladestationen mit Mobilfunkverbindungen zugutekommt, indem sie ihren Bedarf an Datentarifen reduzieren.

Was noch vor uns liegt: Die Implementierung des OCPP 2.0.1

Auch wenn das Protokoll OCPP 2.0.1 zahlreiche Vorteile für Elektroauto-Ladenetzwerke, wie etwa verbesserte Sicherheit, Smart-Charging-Funktionen und Erweiterungsmöglichkeiten bietet, bestehen hier trotzdem noch Einschränkungen. Zum Beispiel erlaubt das Protokoll noch keine personalisierten und visualisierten Schnittstellen und Ladestationsbetreiber haben keine Kontrolle über die vollständige Nutzererfahrung.

Trotz dieser Einschränkungen und der Tatsache, dass OCPP 1.6 weiterhin bei vielen Ladesystemen eingesetzt wird, planen die meisten Hersteller und Dienstleister einen baldigen Wechsel zu OCPP 2.0.1, da sie erkannt haben, dass es sich hier um das Protokoll der Zukunft handelt. Der Wechsel zu OCPP 2.0.1 mag langsam vorangehen, seine Erweiterungsmöglichkeiten, verbesserte Sicherheit und Smart-Charging-Funktionen machen das Protokoll jedoch zur besseren Wahl für Elektroauto-Ladenetzwerke.

Im Allgemeinen werden offene Kommunikationsstandards wie OCPP 2.0.1, die die Interoperabilität und Innovation fördern, mit dem anhaltenden Wachstum des Markts für Elektrofahrzeuge unentbehrlich werden. Auch wenn noch einige Einschränkungen bestehen, kann die Übernahme von OCPP 2.0.1 deutliche Vorteile für Elektroauto-Ladenetzwerke bieten, was das Protokoll zu einem Schritt in die richtige Richtung macht.

Bei Monta arbeiten wir aktuell eng mit CPOs und Herstellern an der Implementierung von OCPP 2.0.1 zusammen. Diesbezüglich laden wir jede*n, der/die zu dieser Entwicklung beitragen möchte, ein, sich mit uns in Kontakt zu setzen!