Seit 2013 gibt es in der Europäische Union einen Stecker-Standard für das Laden von Elektroautos. Ein wichtiger Schritt, um die Elektromobilität voranzutreiben. Sowohl Kunde als auch Hersteller benötigen einen Standard, der mit dem Typ 2 Stecker nun erreicht wurde. Wie sonst könnte die Kompatibilität zwischen Fahrzeugen und Ladesäulen gewährleistet werden?

Vorteile des Typ 2 Steckers

Der Typ 2 Stecker ist das essentielle Verbindungsstück zwischen Ladesäule, Ladekabel und E-Auto im europäischen Raum. Bestehend aus 5 Pins für die Stromversorgung, und 2 Kommunikationspins gibt der Stecker den nötigen Standard vor, um mit jedem Auto an jeder Ladesäule den Aufladevorgang zu starten. Mittels einer Typ-2-Kupplung wird das Laden mit Type-1-Ladekabeln bzw. mit Gleichstrom über CSS Stecker ermöglicht.

Das Laden des Fahrzeugs ist dabei in drei unterschiedlichen Leveln möglich. Einerseits kann an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose (Schuko Steckdose) geladen werden, was üblicherweise 230 Volt und 16 Ampere entspricht (Level 1). Es ist jedoch auch Laden mit 32 Ampere möglich, entweder mit 230 Volt (Level 2) oder mit 400 Volt (Level 3). Bei Level-3 handelt es sich um besonders schnelles Laden mit Gleichstrom.

Auto mit eingestecktem Ladegerät

Aufgrund der Form des Typ 2 Steckers ist das Anstecken nur auf eine Art möglich, was potenzielle Fehlerquellen ausschließt und die Bedienerfreundlichkeit hervorhebt. Selbst wenn Sie während des Ladens nicht bei Ihrem Elektrofahrzeug verweilen, müssen Sie sich keine Sorgen um den reibungslosen Ladevorgang machen. Denn mutwilliges Unterbrechen ist dank einer eingebauten elektromechanischen Sicherung nicht möglich.

Autohersteller Daimler war signifikant an der Entwicklung des Steckers beteiligt, ebenso wie der Steckhersteller Mennekes, weswegen der Stecker auch als Mennekes-Stecker bezeichnet wird.

Unterschied zwischen Typ 2 und Typ 1 Stecker

Genauso wie es Unterschiede bei Steckdosen gibt, existieren in unterschiedlichen Ländern auch andere Steckertypen für E-Autos auf der Welt. Während sich in Europa der Typ 2 Stecker durchgesetzt hat, wird in den USA und in Asien der Typ-1-Stecker verwendet. Doch wo liegt der Unterschied?

Der Steckertyp hat immer etwas mit dem Stromnetz des jeweiligen Landes zu tun. In den USA hat sich das Einphasen-Dreileiternetz durchgesetzt, das 120 und 240 Volt Stromspannung erlaubt. Im Gegensatz dazu hat die herkömmliche Steckdose in Europa aufgrund des Drehstromnetzes 230 Volt. Diese Länderspezifika müssen auch bei Steckertypen an Ladestationen Beachtung finden.

Die fünf Kontakte des Typ-1-Stecker setzen sich aus zwei stromführenden Kontakten, zwei Signalkontakten und einem Schutzleiter zusammen. Der Typ-2-Stecker hat hingegen 7 Kontakte, ein Schutzleiter, 2 Kommunikationspins und 4 spannungsführende Pins (3 Phasen und ein Nullleiter). Damit ist ein 3 – phasiges Laden mit 400 Volt bei 32 Ampere möglich.

Die Ladeleistung eines Typ 1 Steckers liegt bei lediglich 7,4 Kilowatt, was eine lange Ladezeit bedeutet. Der Typ 2 Steckers hingegen lädt 22 bis 43 KW in der Stunde. Bei den Ladebereichen wird wie bei Typ 2 zwischen 3 Leveln unterschieden.

Welchen Steckertyp verwenden europäische Ladestationen?

Öffentliche Ladestationen verwenden den Typ-2-Standard. Das heißt, dass eine Typ 2 Steckdose Verwendung findet. Allerdings haben öffentliche Ladestationen nicht immer ein Ladekabel montiert. Daher ist es wichtig, dass ein Ladekabel immer im Elektroauto mitfährt. Ladesäulen mit integriertem Ladekabel sind das Non plus ultra für jeden Elektrofahrzeugbesitzer. Sie erlauben das Laden ohne separates Kabel und kommen damit an unserer altbekannten Zapfsäule gleich.

Um auch bei Ladesäulen ohne Kabel laden zu können, empfiehlt sich die Anschaffung eines sogenannte Mode-3-Kabel. Diese sind für Typ-2-Stecker ideal und auch kompatibel mit Typ 1 Steckern. Die maximale Stromstärke für diese Kabel liegt theoretisch bei 250 Ampere. Diese Obergrenze ist jedoch von wenig Relevanz weil Typ-2-Stecker für gewöhnlich eine Absicherung von 32 Ampere haben.

Private Ladestationen zu Hause werden Wallbox genannt. Sie sind sicherer und leistungsstärker als es das Laden über einen Schukostecker wäre. Im Lieferumfang der Wallbox ist bereits ein passendes Ladekabel enthalten. Geachtet werden muss auf die Kompatibilität zum Fahrzeug. Denn obwohl es Stecker-Standards gibt, gibt es feine Unterschiede zwischen den verschiedenen Fahrzeugherstellern. Zum Beispiel hat der eingebaute Wechselrichter in einem E-Auto einen bedeutenden Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit und Kompatibilität zur heimischen Ladestation.